Verbreitung
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500 Eichenarten weltweit

Die Gattung der Eichen (Familie der Buchengewächse, Fagaceae) ist auf der Nordhalbkugel heimisch und umfasst etwa 500 Arten und zahlreiche Bastarde. Das Verbreitungszentrum liegt in Nordamerika, und eine grössere Anzahl von Arten kommen im Mittelmeergebiet und in Westasien vor. Südwärts sind einzelne Arten bis nach Ecuador und nach Indonesien vorgedrungen. Eichen sind immer- oder sommergrüne, bis über 50 m grosse und über 700 Jahre alt werdende Bäume oder Sträucher mit rissiger Rinde und knorrigen, unregelmässigen und starkästigen Kronen; die Blätter sind gelappt oder gesägt. Besonders charakteristisch sind die Fruchtbecher und die Gestalt der Frucht, die Eichel genannt wird.

Quercus virginiana (Louisiana, USA). Bild und Beschreibung  USGS

Europäische Vorkommen. In Europa gibt es je nach Artkonzept 20 bis 30 verschiedene Arten, die meisten davon im östlichen Mittelmeergebiet. Nach Norden zu nimmt die Artenzahl stark ab, so dass im zentralen Mitteleuropa nur noch vier und in Skandinavien nur noch zwei Eichen vorkommen (Quercus robur und Q. petraea), die beide nicht die boreale Zone am 60. Breitengrad erreichen.

Die Verbreitungsgebiete von Trauben-, Stiel- und Flaumeiche (von links nach rechts)

Vier einheimische Eichenarten

Die Gattung Quercus ist im Schweizer Wald durch vier heimische Eichenarten vertreten: die Stieleiche (Quercus robur L.), die Traubeneiche (Q. petraea [Mattuschka] Liebl.), die Flaumeiche (Q. pubescens Willd.), die Zerreiche (Q. cerris L.).Die ebenfalls im Waldareal vorkommende Roteiche (Quercus rubra L.) ist nordost-amerikanischen Ursprungs und wurde 1691 in die Schweiz eingeführt. Die ebenfalls eingeführten Sumpf- und Steineichen finden als Parkbäume Verwendung. Letztere zeigt im Tessin eine Tendenz zur Verwilderung.

Die in der Schweiz vorkommenden Eichenarten sind mit einen Stammzahl- und Vorratsanteil von 2 Prozent am Schweizer Wald beteiligt. Ihre Stammzahl ist seit den Aufnahmen des dritten Landesforstinventars (LFI3) in den Jahren 2004 bis 2006 um 8 % zurückgegangen, ihr Vorrat um 2 %. Die zwei häufigsten Eichenarten, die Trauben- und die Stieleiche, zeigen eine besonders markante Stammzahlabnahme (–10 % bzw. –15 % seit dem LFI3). Diese Entwicklung lässt sich seit dem LFI 1 in den Jahren 1983 bis 1985 beobachten (–21 % bzw. –39 %). Der Vorrat der Eichenarten hat hingegen seit dem LFI1 um 17 % zugenommen.

Die Traubeneiche kommt in der Schweiz am häufigsten vor.



24.11.2023